Samstag, 24. Januar 2009
 
Die Augen von Che Guevaras Mörder PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Ralf Leonhard   
Dienstag, 9. Oktober 2007

Mario Terán

Die Kuriosität zum Gedenktag lieferte Kubas Parteizeitung Granma: Che Guevaras Mörder wurde von kubanischen Ärzten das Augenlicht geschenkt. Der bolivianische Unteroffizier Mario Terán, der den Guerillaführer im Oktober 1967 exekutierte, war fast erblindet.

Kurz bevor alle Welt am 9. Oktober den 40. Todestag des argentinischen Revolutionärs beging, berichtete Kubas Parteizeitung Granma von einem Dankesbrief eines Mannes, dessen Vater von kubanischen Ärzten erfolgreich am grauen Star operiert worden war. Ohne Bitterkeit gegenüber dem Mörder des Revolutionshelden schwärmte die Zeitung, daß der alte Mann "nun wieder die Farben des Himmels und des Waldes schätzen, das Lächeln seiner Enkelkinder genießen und Fußballspiele sehen" könne.

Der Unteroffizier, der sich damals freiwillig meldete, die außergerichtliche Hinrichtung des von der bolivianischen Armee am Vortag gefangenen Guerillaführers zu exekutieren, war Jahrzehntelang aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwunden. Erst durch den Brief seines Sohnes wurde die Presse aufmerksam, daß der Mann, der Che zur Unsterblichkeit verholfen hat, noch lebte. Die Operation fand in einem von Boliviens Präsident Evo Morales jüngst eingeweihtem Spital statt, wo kubanische Ärzte freiwilligen Einsatz leisten.

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